Die Karwoche ist das Fest in Sevilla. Ihr Ursprung geht bis ins Mittelalter zurück. Ab dem 17. Jahrhundert ist sie vollständig zur Geltung gekommen.
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Die Karwoche ist das große Fest Sevillas. Ihr Ursprung geht bis ins Mittelalter zurück. Im 17. Jahrhundert ist sie als Instrument der Gegenreformation vollständig zur Geltung gekommen und erlangte im 20. Jahrhundert die perfekte Kombination aus Religiösem und Volkstümlichem. In den acht Tagen der Karwoche ziehen die verschiedenen Laienbruderschaften von ihren jeweiligen Kirchen aus durch die Stadt. Jede Laienbruderschaft trägt normalerweise zwei Pasos (Heiligenbilder), von denen der erste das Wunder der Passion und der zweite die Jungfrau unter einem Baldachin darstellt. |
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Der Zug besteht hauptsächlich aus Nazarenern, die in Gewänder gekleidet und hinter einer Maske verdeckt sind. Die Pasos werden von costaleros (Trägern) unter Führung eines capataz (speziell für die Prozession ausgebildeter Leiter) getragen. Die Heiligenbilder sind äußerst wertvoll; einige von ihnen stammen aus dem 16. Jahrhundert, andere wiederum aus jüngerer Zeit. Besondere Meisterwerke sind dabei der „Jesús de la Pasión”, der „Gran Poder” oder der „Cachorro“. Bei den Figuren der Jungfrauen sind lediglich das Gesicht und die Hände geschnitzt. Entscheidend für ihre Erscheinung, die sich von einer anfänglichen Schlichtheit bis zur heutigen Pracht entwickelt hat, sind die Gewänder und Ornamente. Von großer Bedeutung war in diesem Zusammenhang das Werk von Juan Manuel Rodríguez Ojeda, der die Virgen Macarena ankleidete. In seiner Stickereiwerkstatt wurden die Baldachine und der Umhang der Jungfrauen stark verändert und mit einem eleganten und prächtigen Aussehen versehen, was die Schönheit der Bilder unterstreichen sollte. Sein Einfluss war in der Folge in ganz Andalusien zu spüren. |